Vor dem Verkauf absolut notwendig: Die Hausinspektion
Bei einer Hausinspektion handelt es sich um eine Begehung durch einen Bausachverständigen, Baugutachter oder Bauberater, die vom Immobilieneigentümer auf freiwilliger Basis regelmäßig durchgeführt werden sollte. Das wesentliche Ziel ist die Vorbeugung vor im Lauf der Zeit schlimmer werdenden Bauschäden: Der Bausachverständige prüft kritische Teile der Immobiliensubstanz hinsichtlich Abnutzung oder Beschädigung.
Wer führt eine Hausinspektion durch? Wo finde ich geeignete Hausinspekteure?
Da die Hausinspektion den Schwerpunkt auf die Bausubstanz und deren Zustand und einige technische Einrichtungen legt ist der richtige Ansprechpartner jemand, der sich mit Bauen und Technik wirklich auskennt. Dies können Bausachverständige oder Hausgutachter sein. Dabei gilt der Grundsatz der Neutralität: Der vereidigte Bausachverständige wurde von den Behörden dazu verpflichtet, ähnlich wie ein Gutachter in einem anderen Fachbereich, stets die Tatsachen zu beschreiben. Hausinspekteure können Sie entweder in den Gelben Seiten bzw. den Branchenbüchern oder auch auf speziellen Portalen finden.
Was wird bei einer Hausinspektion festgestellt? Welche Leistungen erbringen Hausinspekteure?
Die Hausinspektion ist am ehesten mit einer Bestandsaufnahme der Bausubstanz und deren wesentlicher Elemente vergleichbar. Sie reicht vom Dach bis zum Fundament: In Kellergeschossen überprüft der Bausachverständige beispielsweise durch in Augenscheinnahme oder auch Feuchtigkeitsmessung der Wände, ob die Isolierung gegenüber dem Erdreich noch unversehrt ist.
Ähnlich geht er beim Dach vor. In beiden Fällen könnte eine zu spät festgestellte Abnutzung erheblichen Schaden anrichten. Beim Verkauf der Immobilie ist die Hausinspektion deshalb von besonderer Bedeutung, da das positive Ergebnis durchaus ein wertsteigerndes Verkaufsargument darstellen kann. Der Käufer kann bei guter Bausubstanz davon ausgehen, dass keine akuten Bauschäden zu beheben sind.
Wie hoch sind die Kosten einer Hausinspektion?
Jeder Gutachter ist in seiner Kalkulation frei, weshalb es leider nicht den einen Preis gibt, der als branchenüblich gelten kann. Wer recherchiert, der wird Stundensätze von unter 70 Euro finden, wobei Anfahrtskosten und die Erstellungszeit für den Bericht hinzuzurechnen wären. Auf einigen Portalen wird die Inspektion auch zu einem Festpreis angeboten, der in Abhängigkeit von der Gebäudeart und der Wohnfläche berechnet wird. Bei einem Einfamilienhaus könnten Sie mit einem mittleren dreistelligen Betrag rechnen.
Was sind die Vor- und Nachteile einer Hausinspektion?
Der Vorteil einer Hausinspektion ist die Klarheit der Bestandsaufnahme und die Deutlichkeit des Berichtes. Er kann sowohl die Information enthalten, dass alles in Ordnung ist oder wo Reparaturbedarf ist. Damit sind sowohl der Käufer, als auch der Verkäufer einer Immobilie auf der sicheren Seite.
Die Nachteile der Hausinspektion sind allerdings die Kosten, die insbesondere in Boom-Regionen sehr hoch ausfallen können. Allerdings kann der Bericht auch einen erheblichen Einfluss auf die Preisbereitschaft möglicher Kaufinteressenten haben: Ähnlich wie bei einem perfekten, scheckheftgepflegten Fahrzeug, kann das Protokoll ein schlagkräftiges Argument für die Abwehr von zu hohen Preisabschlägen des Käufers sein.
Besteht wirklich ein akuter Sanierungsbedarf, dann ist das rechtzeitige Feststellen von Vorteil: Folgeschäden werden vermieden und gerade bei undichter Fassade, undichtem Dach oder Wasserschäden vermeidet die rechtzeitige Reparatur hohe Folgeschäden, wie sie beispielsweise durch Schimmel entstehen.